Natalies Diary
Geheimnis hinter der Akzeptanz von Gefühlen Mysterium
Gedanken

Das grosse Geheimnis hinter der Akzeptanz von Gefühlen

DIESEN ARTIKEL ANHÖREN – BITTE DRÜCKE AUF PLAY

Heute morgen goss ich mir den Kaffee in meine Espresso-Tasse mit der Aufschrift «Mothers Coffee». Ich mag diese Tasse sehr gerne, nur heute erinnerte sie mich wieder an meine eigene Mutter. Die Mutter, die sich entschlossen hatte, mich in dem Moment aus ihrem Leben zu verabschieden, als ich die Religion, in der ich aufwuchs, hinter mir liess.

Mir fielen Momente ein, in denen sie lachte. Momente, in denen wir gemeinsam in der Küche standen und über verschiedenste Dinge redeten. Ich sah sie, als ob sie tatsächlich neben mir stünde, roch ihren Duft und hörte ihre Stimme. Merkwürdiges Gefühl. Als ob es eine komplett andere Zeit, fast ein anderes Leben wäre. Ist es ja auch irgendwie.

Mother's Coffee Espressotasse

In solchen Momenten packt es mich emotional ziemlich. Vor allem wenn mir bewusst wird, dass so eine Situation wahrscheinlich nicht mehr so schnell, oder vielleicht auch nie mehr in meinem Leben vorkommen wird. Eine Art Tod, obwohl alle Beteiligten noch leben. Die Akzeptanz dieses symbolischen Todes ist nicht ganz einfach.

Akzeptanz macht das Leben leichter

Mir tut es unwahrscheinlich gut, wenn ich darüber schreibe und ausdrücke, was ich in solchen Zeiten fühle. Ich halte mich nicht mehr zurück oder denke «Jetzt muss mal Schluss sein, ich muss das nun hinter mir lassen.» Wenn ich mir diese Zeit gebe, in der ich melancholische Gefühle auslebe und auch mal Tränen über mein Gesicht laufen lasse, verschwinden diese schneller wieder als ich anfangs glaubte.

Ich denke, genau das ist das Geheimnis mit schwierigen Momenten oder negativen, lästigen Gefühlen.

Wenn sie eine Daseinsberechtigung bekommen, wenn wir sie nicht wegdrücken, bekämpfen, besiegen, dann sind sie einfach nicht mehr so mächtig. Sie verlieren die überdimensionale, überwältigende Kraft über uns.

Du hast es in der Hand – Akzeptanz der eigenen Stärke

Diese Tasse, die dieses Flashback an meine Mutter hervorrief, hat für mich aber noch eine ganz andere Bedeutung: «Mothers Coffee» erinnert mich vor allem daran, mir selbst eine gute Mutter zu sein. Wir vergessen manchmal, dass wir die wichtigste Person sind, um uns selbst glücklich und gut, geliebt und anerkannt zu fühlen. WIR sind die Verantwortlichen in unserem Leben, wenn es darum geht, für uns zu sorgen, sei es emotional, physisch oder mental. Egal was auch immer andere Menschen in unserem Leben verursacht haben, worauf wir persönlich keinen Einfluss hatten: Jetzt liegt es an uns, wie wir damit umgehen.

Wir alle haben Stärken in uns, die uns vielleicht einfach nur nicht bewusst sind. Darum steigt dieses Gefühl der Machtlosigkeit, der Hilflosigkeit in uns auf. Denn am meisten stechen uns unsere eigenen Schwächen ins Auge. Am schwersten fällt uns wohl die Akzeptanz der eigenen Stärke und Verantwortlichkeit. “Ich und stark? Das muss ein Missverständnis sein.” Naja, genau das wurde vielen von wahrscheinlich auch von klein auf beigebracht: Lobe Dich nicht selbst! Sei Dir Deiner Schwächen bewusst und stell Dich nicht so in den Vordergrund! Prahle nicht mit Deinen vermeintlichen Vorteilen! etc…

Und um einen kleinen Finger in Deine und meine Wunde zu legen: Ist es nicht auch einfacher, KEINE Verantwortung zu übernehmen?

Die Last der Verantwortung anderen zu übertragen? Die kann ich dann nämlich, wenn wieder etwas schief geht in meinem Leben (und das wird es zwangsläufig) auch beschuldigen. Und muss mich nicht wieder selbst reflektieren und mich fragen: “Was genau ist schiefgelaufen? Wie kann ich das verbessern?”

Wie wir uns selbst immer wieder Schmerz hinzufügen

Hat mich jemand verlassen? Seelisch missbraucht? Beleidigt? Beschimpft? Übervorteilt? Verraten? Ja, das tut so verdammt weh. Und es ist ungerecht. Wie reagiere ich nun? Stopfe ich mich mit Essen voll, um zu vergessen? Ersäufe ich den Kummer in Alkohol und Drogen? Stürze ich mich in Beziehungen, die mir nicht gut tun? Lenke ich mich mit Social Media oder TV stundenlang ab? Hänge ich in Rachegedanken, in Vergeltung fest? Beschimpfe ich mich selbst als dumm und naiv, als schwach und machtlos, weil ich die Behandlung zugelassen habe? Versinke ich in Selbstmitleid und verkrieche mich für Monate oder Jahre?

Selbstverletzung statt Akzeptanz und Liebe

Das fatale an solchen Reaktionen ist leider, dass wir nicht nur einmal von jemand anderem schlecht behandelt wurden, sondern uns selbst nun ein zweites Mal schlecht behandeln. Die andere Person hat uns vielleicht nur ein einziges Mal, manchmal auch über mehrere Wochen / Monate / Jahre schlecht behandelt. Wollen wir die Male, die Zeit in der sie uns schlecht behandelt haben wirklich überbieten? 

Wer ist die Mutter? Wer ist das Kind?

Mir selbst helfen solche Gedanken, um mir bewusst zu werden, was ich da mache, wenn ich auf die ein oder andere oben genannte Weise auf Unrecht reagiere. Auch wenn es so menschlich und verständlich ist. Und auch wenn es (zumindest für eine gewisse Zeit) sogar gut ist, zum Verarbeitungsprozess gehört, z.B. Rache- und Vergeltungsgedanken zu haben. Diese Akzeptanz von nicht gerade gesellschaftstauglichen Gefühlen ist so ein wichtiger Faktor bei der Verarbeitung von negativen Erfahrungen!

Inneres Kind will Akzeptanz und Liebe

Ich stelle mir dann auch immer mich selbst als 10-Jähriges Kind vor. Dieses Mädchen steht vor mir und weint, weil es so lieblos behandelt wurde. Niemals würde ich dieser Kleinen nun sagen, wie dumm und naiv sie war und dass sie selbst schuld ist. Ich würde sie auch nicht mit Essen und Alkohol vollstopfen. «Was braucht Du jetzt gerade von mir?» würde ich sie fragen. Und meist kommt dann sowas wie «Ich brauche Liebe. Bitte nimm mich in den Arm und drück mich.» Und auch das stelle ich mir dann vor. So als ob ich nun die Mutterrolle für diese 10-Jährige übernehmen würde.

Akzeptanz von Gefühlen – Wie gehst Du damit um?

Diese Gedankenbilder mögen nicht allen Menschen helfen. Wir sind einfach zu unterschiedlich, als dass alle Methoden auf alle angewendet werden könnten. Aber vielleicht ist das für Dich etwas, das Dir Kraft geben und Dich aus den schädlichen Mustern rausreissen könnte.

Es würde mich sehr freuen, wenn Du mir schreibst, ob das heute Geschriebene über Akzeptanz bei Dir funktioniert. Oder welche Methoden DU hast, damit umzugehen, wenn Du negative Erfahrungen gemacht hast und Gefühle erlebst, die alles andere als angenehm sind.

Zum Weiterlesen:

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