Natalies Diary
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Kaffeepause

Meinungsbubble

In der Meinungsbubble gefangen… isoliert und weitgehend abgeschirmt von Informationen, die nicht dem eigenen oder gewünschten Weltbild entsprechen…

Einseitig informiert bin ich, wenn ich mir nur Nachrichten aus meiner eigenen Bubble zuführe. Die einen machen das freiwillig, die anderen sind Opfer von Algorithmen oder des eigenen Umfelds. Wenn mir jemand erzählt, er würde seine tägliche Dosis News vor allem durch die Süddeutsche und die TAZ erlangen, werde ich hellhörig. Kann ich so einen Menschen noch ernst nehmen?

Wenn mir jemand sagt, er lese die Süddeutsche, die NZZ, die Welt, die TAZ, Die Zeit, Cicero, FAZ etc…(Aufzählung unvollständig), dazu vielleicht noch diverse ausländische Presse, wenn er der Sprache mächtig ist, dann hab ich eher das Gefühl, der Mensch ist bereit, ein Stück weit aus seiner Bubble rauszutreten und kann grundsätzlich auch andere Meinungen als seine eigene zulassen.

Am liebsten sind mir die letzteren. Denn mit Extremismus jeglicher Art, auch politischem, kann ich nichts mehr anfangen. Und der erschreckt mich derzeit jeden Tag aufs Neue. Wenn Begriffe wie z.B. “Nazi” oder “Faschist” inflationär für alle herhalten müssen, die nicht links oder grün ticken und wenn Worte systematisch ein neues Framing bekommen, wie inzwischen manche Journalisten und deren Gefolge gerne “rechts” Synonym für “rechtsradikal” verwenden, dann hat Manipulation ein ganz neues Level erreicht.

Ja, wir zeigen gerne mit dem Finger auf Rechtspopulisten, wenn es um Meinungsblasen und Extremismus geht. Wir täuschen uns allerdings, wenn wir glauben, dass das auf diesen Bereich beschränkt ist. Wir alle leben mehr oder weniger in Meinungsbubbles. Wenn Menschen oder Medien, die ein ähnliches Weltbild wie man selbst vertreten, etwas erzählen, das zwar ein bisschen abwegig ist, dann glauben wir es oft trotzdem. Davor ist niemand gefeit, weder ich noch Du.

“Menschen, deren soziale Bekanntenkreise eher homogen zusammengesetzt sind, denken, fühlen und handeln auch anders als Personen, die sich eher in gemischten Netzwerken bewegen.” (Olaf Groh-Samberg auf mdr.de).

Wenn wir mit Menschen, die nicht unseren Werten und unserer politischen Einstellung entsprechen, systematisch den Kontakt abbrechen oder einschränken, bewegen wir uns mehr und mehr in einer Bubble. Nicht nur “die anderen”, sondern auch Du und ich.

Mehr Lesen:

Meinungsforscher zur Meinungsbubble in der Frankfurter Rundschau

Buchempfehlung*:

Wie gehe ich mit anderen Meinungen um? “Magie des Konflikts” von Bernhard K. Sprenger

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