Natalies Diary
unglücklich
Gedanken

Glücklich oder unglücklich? Beides!

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Bin ich glücklich? Oder bin ich unglücklich? Ich bin sowohl das eine als auch das andere. Nicht zur gleichen Zeit, meistens. ?

“Wenn Du nicht 100% glücklich und eine leuchtende Lichtgestalt bist, dann machst Du irgendwas falsch. Du bist noch nicht vollständig bei Dir angekommen. Du musst noch ein wenig mehr erkennen.”

Kommt Dir das bekannt vor?

Der Selbstoptimierungswahn – dem ich übrigens auch mal verfallen bin und der mich auch heute immer mal wieder austricksen will – kennt keine Grenzen mehr.

Nicht nur auf körperlicher Ebene wird der perfekte Zustand (Aussehen, Gesundheit) in ein Projekt, an dem man arbeiten muss, umgewandelt.

Auch sonst ist alles, was und wie man gerade IST, wohl nicht auszuhalten – für einen selbst und für die Menschen, die einen umgeben.

“So wie Du bist, so wie Du aussiehst, so wie Du fühlst, bist Du nicht in Ordnung.”

“Der Fehler an Dir muss behoben werden.”

“Du bist reparaturbedürftig.”

“Da ist ein Fehler in Deinem System.”

Als ob jedes negative Gefühl eine Krankheit wäre, die man schnellstmöglich besiegen muss.

Und als ob jegliches Abweichen vom angestrebten Zustand “Glück” gleich bedeutet etwas falsch gemacht zu haben im Leben.

Muss das echt optimiert werden?

Ist es wirklich so schrecklich für Dich, Dich einmal ganz so annehmen zu können wie Du bist? Mit Licht UND Schatten?

Bist Du wirklich so ein mieser Mensch und irgendwie alles andere als “erleuchtet”, nur weil Du auch mal Angst hast, traurig bist, vor Wut eine Tasse zertrümmern könntest (oder sogar tust), eine anderen Menschen nicht mit Augen der “Liebe und Vergebung” ansehen kannst (weil er Dich dermaßen aufregt)?

Bist Du wirklich ein “Assi”, nur weil Du nicht permanent an Deinem Aussehen, Deinem Erfolg und Deiner Gesundheit rumdokterst?

“Fehler”, die wir an uns bekämpfen, bestimmen unser Leben.“Fehler”, die wir akzeptieren, verlieren ihre Macht (vor allem die Macht, uns zu frustrieren, weil wir wieder mal versagt haben in der Bekämpfung dergleichen).

Wenn alles an uns SEIN darf und wir nicht mehr bewerten müssen, ob das jetzt gut ?oder schlecht ?ist, dann verliert so vieles an Bedeutung, was uns zum Teil regelrecht versklavt:

Der Optimalzustand – das, wie es sein “sollte”.

Ja, ich bin glücklich UND unglücklich

Ja ich bin glücklich.

Und ja, ich bin unglücklich.

Ich bin mutig.

Und ich habe Angst.

In manchem bin ich erfolgreich.

In anderem bin ich erfolglos.

Ich mag mein Leben.

Und ich mag es nicht.

Ich bin liebevoll, empathisch, sanft, eine starke Frau, kreativ, begeisterungsfähig und gern für andere da.

Ja, und ich bin auch wütend, ungerecht, herablassend, perfektionistisch, verletzlich, schwach, narzisstisch und hart.

Ich bin UND. Nicht ODER. Vielleicht auch ein Widerspruch in sich. Aber weißt Du was? Das alles sein zu dürfen, nimmt soviel Druck – und es ist irgendwie geil.

Zum Weiterlesen:

In dem Artikel Selbstoptimierungswahn: Hört auf, euch selbst zu optimieren! wird als Grund Nummer 2, warum wir mit dem Selbstoptimierungswahn aufhören sollten, genannt:

 Es ist in Ordnung nicht „perfekt“ zu sein

Dieser Satz ist einer der wichtigsten Sätze. Ich empfehle Dir, ihn auf ein Post – it zu schreiben und an den Spiegel zu kleben.

Lass mich wissen, was Du zu dem Thema meinst: Hier in den Kommentaren oder per Email an info@naturali.ch.

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One Comment

  • Ash-Li

    Das ist halt die Welt der Dualität. Beides hat hier immer seine Berechtigung. Manchmal kommt man besser damit zu recht, manchmal weniger. Aber wenn man ein gutes Verhältnis zu sich selbst hat, finde ich, ist es kein – zumindest großes – Problem, wenn etwas nicht ganz so ist, wie man es möchte. Zum geeigneten Zeitpunkt, wenn man fühlt, jetzt ist es an der Zeit, kann man Dinge ändern, die einen vielleicht gestört haben. Und es kommt in meinen Augen NICHT darauf an, wie andere Leute das betrachten und besonders beurteilen. Sie können, bis zu einem gewissen Grad, beeinflussen, aber sie dürfen nicht der ausschlaggebende Grund für irgend eine Änderung an einem selbst sein. – So sehe ich das. – Alles ist gut. 🙂

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