Natalies Diary
Wald Ruhe Natalie Barth-9
Life

Innere Ruhe – Im Wald – Das Team

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Ich laufe – langsam, kraftvoll, bestimmt. Über Blätter, Äste, Erde. Mein Hund begleitet mich – wie immer. Wir sind ein Team und ich liebe es allein mit ihr über Stock und Stein quer durch die Wälder zu wandern. Vorbei an Bächen, Flüssen, Wasserfällen. Und die Stille gibt mir so viel Kraft, lässt mich innere Ruhe empfinden, auch wenn im Aussen Chaos herrscht.

Vor einem Jahr wäre das noch nicht möglich gewesen. Sie kam zu mir als verängstigter Hund, der kaum Selbstvertrauen hatte. Einen Tag nachdem wir sie aus Italien holten, lief sie uns davon. Das war der Supergau. Ich lief mehrere Tage durch die Gegend, legte Kilometer um Kilometer zurück. Liess mir durch Tierschützer und Spürhunde helfen. Hängte in der ganzen Gegend Zettel aus. Wir bekamen viele Anrufe, sie wurde immer wieder gesehen. Wir stellten sogar eine Kamera auf, an Plätzen, an denen sie wohl zuletzt war.

Als ich damals durch die Wälder, die ich noch nicht kannte, lief um sie zu suchen, wünschte ich mir genau diese mit ihr zusammen zu erkunden. Das war mein Wunsch, mein Traum. Und er war in diesem Moment so unendlich weit weg.

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Alles andere als innere Ruhe – und dann das Wunder

Ein Tag nach dem anderen verging. Ich war verzweifelt. Ich hatte sie erst einen Tag und trotzdem war sie mir so brutal nahe und ans Herz gewachsen, dass mich ihre Abwesenheit viele schlaflose Nächte kostete. Allein der Gedanke, wie verängstigt sie sein musste, wo sie wohl schlafen würde in der Kälte, ob sie etwas zu Fressen fand, brachte mich fast um den Verstand.

Nach knapp 5 Tagen kam sie von allein zurück. Morgens um 5 stand sie vor der Terrassentüre und schlug mit ihren Pfoten dagegen. Immer wieder, nicht sehr laut, aber ich wachte dennoch auf, weil ich während der ganzen Zeit im Wohnzimmer schlief.

Erst begriff ich es gar nicht, dachte dass eine Katze durch die Katzenklappe rein wollte. Das war immer ein ähnliches Geräusch. Irgendwann stand ich auf, öffnete die Tür und da sass sie. Sah mich mit ihren braunen Knopfaugen schüchtern an und winselte. Ich wusste nicht, wieviel Vertrauen sie zu mir hattet und deshalb ging ich erst mal ein paar Schritte zurück, holte eine Wurst aus dem Kühlschrank und warf ein Stückchen auf den Wohnzimmerboden. Ganz langsam setzte sie eine Pfote vor die andere und als sie weit genug herin war, schloss ich die Tür hinter ihr.

Endlich ein Team

Ich hatte Tränen in den Augen und musste erst einmal weinen. die ganze Anspannung der letzten Tage fiel von mir ab.

Danach dauerte es viele Wochen, bis ich richtig mit ihr laufen gehen konnte. Immer wieder erschreckte sie irgendetwas. Dann kamen Phasen, in denen es super klappte und dann wiederum Phasen, in denen sie panisch war. Manche Wege konnte ich nicht mit ihr gehen, sie weigerte sich vehement gegen bestimmt Richtungen. Zum Beispiel der Wald, in den ich doch so gerne mit ihr gelaufen wäre.

Nach vielen Monaten und viel Geduld war es vor nicht ganz so langer Zeit soweit, dass ich mit ihr endlich in diesen Wald gehen konnte. Mit ihr die Wälder, Flüsse, Wasserfälle erkunden konnte. Ohne sie an die Leine zu nehmen.

Jetzt sind wir ein Team. Eines, das sich vertraut und gegenseitig beschützt. Und eines, das – manchmal ein Stück weit jeder für sich allein – den Wald, die Natur, die Stille und die Ruhe geniesst. Und sie ist einfach da – diese innere Ruhe, die sich sogar dann einstellt, wenn die Welt im Chaos versinkt.

Im Wald.
Ruhe. 
Stille.
Natur.
Pures Leben.
Und wenn es ganz leise ist, dann hörst Du plötzlich Dinge, die Du vorher gar nicht wahrgenommen hast.
In Dir.
Im Außen.
Oder beides zusammen.
Denn es verschmilzt.
Zu einem.

Natalie Barth

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