Natalies Diary
Glück und Erfolg
Gedanken

Die Macht vom kleinen Glück

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Wie oft verlieren wir uns im Beschweren über einen Lebensumstand, eine Situation, die Politik, die Wirtschaft, Menschen, die uns umgeben und vieles mehr. Ich nehme mich da nicht aus. Mich regt ja auch seit geraumer Zeit auf, wie sich ein (zum Glück kleiner) Teil der Menschen in meinem direkten oder weiteren Umfeld verhält. Und ich lasse meinem Ärger auch Luft und meiner Meinung freien Lauf. Allerdings kann man sich in so einem „Ärger rausblasen“ auch verlieren und vollkommen darin aufgehen.  Es könnte sogar zu einer Art Hobby werden.

Ich merke, dass mir in diesem „Ärger rausblasen“-Modus eine Menge Selbsterkenntnis flöten geht. Ich bin so auf den Umstand, der mich ankotzt, fixiert, dass ich nicht mehr mitbekomme, wie mir Chancen und Möglichkeiten zum eigenen Erfolg und Glück durch die Lappen gehen. Einfach weil ich sie in meinem eingeschränkten Sichtfeld nicht mehr wahrnehme und mich auf die falsche Sache konzentriere. 

Das Paradoxe daran: 

Da wäre ein Schritt in die Lösung des Problems, das ich gerade habe! Aber weil ich mit Ärgern über das Problem beschäftigt bin, lasse ich die Lösung und die Chance vorbeiziehen. 

Und wenn ich das zu einem Muster im Leben werden lasse, dann komme ich aus meiner Misere vielleicht auch niemals raus.

Die vier Möglichkeiten

Wenn mich eine Situation nervt, dann habe ich drei Möglichkeiten. Erstens: Ich arrangiere mich mit ihr und integriere sie in mein Leben. Zweitens: Ich verändere sie aktiv. Oder drittens: Ich verlasse sie und gehe komplett neue Wege. Der vierte, leider häufigste, aber auch einfachste Weg:  Sich permanent darüber beschweren und verlangen, das ANDERE daran etwas ändern. Das ist energieraubend und macht sowohl mich selbst als auch mein Umfeld krank.

Einen der drei besseren Wege im Leben umzusetzen, ist allerdings manchmal gar nicht soooo einfach. Durch unsere festgefahrenen, über Jahre erlernten Muster, ist der vierte Weg einfach kurzfristig am angenehmsten. Das Gehirn neu zu programmieren, umzutrainieren, sich NEUE Verhaltensmuster anzueignen – wow, was für eine Mammutaufgabe!

Aber es geht und ist nicht ganz unmöglich. Manchmal muss leider der Leidensdruck erst gross genug sein, bis man die entsprechenden Schritte in eine andere Richtung unternimmt. Auch das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

Hirnforschung ist übrigens ein wahnsinniges spannendes Gebiet und sicher wert, sich dort einmal intensiver weiterzubilden. Ich empfehle Prof. Dr. Gerald Hüther. 

Das grosse Glück und der grosse Erfolg

Oft suchen wir das grosse Glück, den grossen Erfolg, den grossen Fortschritt im Leben. Und dann resignieren wir, weil es wieder zu anstrengend ist, uns überfordert, nicht schnell genug geht. 

Ich habe für mich gelernt, dass Glück und Erfolg in den kleinen Dingen und Schritten liegen. Die Dinge, die am Wegesrand warten, während ich eilig damit beschäftigt bin den Weg einfach nur abzurennen, um an irgendeinem Ziel anzukommen, das ich für das grosse Glück oder den grossen Erfolg halte.

Heute war ich zum Beispiel wieder in meiner Bücherkabine. Das ist eine alte Telefonzelle in dem Ort, wo ich wohne. Sie wurde zu einer kleinen Büchertausch-Bibliothek umgebaut: Bring ein Buch, hol ein Buch. Eine der Hauptattraktionen des 400-Einwohner-Dorfes, in dem ich wohne. Immerwieder entdecke ich dort etwas, was mich zum Nachdenken bringt, was mir Freude macht, was mich in eine andere Welt und damit andere Perspektiven einlädt.

In der Nähe meines Ortes gibt es einen wunderschönen Fluss und mehrere kleine Wasserfälle im Wald. Ich geniesse diese Ruhe, dieses Geräusch des Wassers, diesen Frieden. Egal zu welcher Zeit auch immer ich dort bin, es ist niemand sonst da. Mir gefällt das. Allerdings zeigt es mir auch, dass die meisten Menschen an diesem wunderschönen Stück Natur einfach vorbeimarschieren. Es ist ihnen nicht bewusst, was es da Wunderbares gibt. 

Manchmal kommt mir der Gedanke, dass mein Mann morgen nicht mehr da sein könnte, weil ihm vielleicht ein Unfall zustösst. In dem Moment fühle ich noch mehr als sonst, wie unglaublich wertvoll dieser Mensch für mich ist und welche Bedeutung er in meinem Leben hat. Darauf sage ich ihm das auch und allein dieser Augenblick macht mich einfach glücklich.

Die Macht der kleinen Dinge

Glück kleine Dinge

Habe ich keine Probleme? Doch habe ich. Manche davon sind (oder waren) so gewaltig, dass ich manchmal einfach nicht mehr wusste, wie der nächste Tag weitergehen soll. Und ich liess mich gefangennehmen, hatte Angst und Panik. „Was, wenn ich das nicht lösen kann? Wie soll das dann weitergehen?“

Es ging immer weiter. Immer. Ich lebe ja schliesslich noch, da ich hier einen ganzen Aufsatz darüber schreiben kann. Ich konnte nicht die grossen Probleme lösen, die ich gerne gelöst hätte. Aber ich merkte, dass ich Schritt für Schritt vorwärts zu gehen vermochte. 

Es sind die KLEINEN Erfolge, das KLEINE Glück, die Dinge am Wegesrand, die beim Vorbeirennen normalerweise unbeachtet bleiben, jeden Tag, in jedem Moment.

Bewusstes Wahrnehmen vom kleinen Glück

Bewusstsein und Achtsamkeit können der Schlüssel sein, diese Dinge auch wahrzunehmen. Wenn ich einen Espresso trinke, dann giesse ich ihn mir in eine schöne Tasse, setze mich auf mein Sofa und schaue während des Trinkens aus dem Fenster ins Grüne. Oder ich streichle meinen Katze, die mir währenddessen Gesellschaft leistet. Ich bin dankbar, dass ich diesen Moment habe. 

Wenn etwas besonders schnell gehen soll, gewöhne ich mir inzwischen an, extra langsam und bewusst zu machen. Was auch immer ich gerade tue. Die Welt geht auch nicht mehr unter, wenn ich irgendwo zu spät ankomme.

Und wenn ich meinen Tieren beim Spielen zusehe, in Dankbarkeit meinen Espresso geniesse oder mir die Sonne ins Gesicht strahlen lasse, dann weiss ich, dass ich richtig bin. In diesem Leben, in dieser Zeit, in diesem Augenblick. Das Beschweren und die angeblich unlösbaren oder schwerwiegenden Probleme rücken einfach mal für ein paar Minuten in den Hintergrund. 

Wow, was für eine Macht ich doch in Wirklichkeit über mein Leben habe. Wenn mir diese Macht in den kleinen Dingen bewusst wird, kann sie sich auch immer weiter auf die grösseren Dinge im Leben ausdehnen. Den Augenblick wahrnehmen ist eine Gewohnheit, die ich mir aneignen kann, jeden Tag ein Stückchen mehr. In meinem eigenen Tempo. Und irgendwann fällt es mir gar nicht mehr so schwer, mich bewusst für einen der 3 besseren Wege im Leben zu entscheiden: Mich mit der Situation wie sie ist, zu arrangieren, die Situation aktiv zu verändern oder sie komplett zu verlassen.

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