Natalies Diary
Gedanken

Raus aus der rosa Wolke – Rein in den Konflikt!

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Des öfteren habe ich mich hier auf dem Blog und viel mehr noch auf Facebook darüber ausgelassen – um nicht zu sagen “ausgekotzt” – wie mich das Verhalten von einigen Menschen in dieser Krise schockiert. Ganz besonders aus der Ecke der Anhänger von Welt-Verschwörungen und aus der „Alles ist Licht und Liebe“-Fraktion. Ich stürzte mich in den letzten Monaten regelrecht in den Konflikt mit anderen.

Natalie Barth Krise konflikt

Wo ich vor der Corona-Pandemie auf Harmonie, Verbundenheit und Gemeinsamkeiten aus war, trat nun Provokation, Abstand, Trennung. Ich mag diesen letzteren Zug von mir (der zweifelsohne auch zu mir gehört) nicht so gerne. Und ich glaube, genau deswegen musste es auch so kommen. Der Konflikt und das Grenzensetzen gehören ebenso zum Menschsein wie das Bedürfnis nach Harmonie und Verbundenheit. Wenn ich diese weniger angesehene Seite an mir zu sehr unterdrücke oder sogar leugne, dann wird sie sich früher oder später ihren Weg trotzdem an die Oberfläche suchen. 

Krise und Konflikt – eine untrennbare Kombi

Ich denke, dass eine Krise genau das bewirkt: Ein Konflikt, ja KonfliktE, die ein Mensch oder eine Gesellschaft zu lange unterdrückte, kommen an die Oberfläche. Im Moment ist so offensichtlich, wie es an allen Ecken und Enden brodelt! Daran ist ganz sicher nicht das Virus schuld. Es hat nur seinen Teil dazu beigetragen, dass das eitrige Geschwür in uns und in dieser Welt endlich aufplatzen konnte und kann.

Aber wenn man zuviel in der Wunde rumstochert, frisst auch das wieder Energie auf. Ob es meine eigenen Wunden betrifft oder die der anderen. Darum nehme mir gerade eine Woche Auszeit von der Social-Media-Welt, ganz besonders von Facebook. Bereits im März, als der Lockdown passierte, machte ich so eine Pause (das erste Mal seit Jahren), und diese dauerte tatsächlich etwa 6 Wochen. Ich habe diese Zeit so sehr genossen. Manchmal ist Abstand nehmen – ob zu anderen Menschen im echten Leben oder in der virtuellen Welt – eben auch ein riesiger Schritt nach vorne. Fürs eigene Selbst und fürs Wohlbefinden. Und zum Selbstschutz.

Ich verlor die Balance

Das Leben ist irgendwie wie ein Pendel. Wenn es zu sehr in die eine Richtung ausschlägt, dann muss es auch wieder in der gleichen Intensität in die andere Richtung pendeln. Alles in der Natur (auch in unserer menschlichen Natur) sucht nach Ausgleich, Balance. Irgendwann pendelt es sich dann wieder in der Mitte ein. Und das ist nicht gut oder schlecht. Es IST einfach so und gehört dazu. Wohl das ganze Leben lang.

Ich verlor in den letzten Monaten ein wenig meine Liebe und Neugier zum Unerklärlichen, Mystischen, Spirituellen. Oder wie auch immer man das nennen mag. Die Dinge eben, die mit wissenschaftlichen Forschungen und Erkenntnissen (noch) nicht zu erklären sind. Gibt es da eine (un-) persönliche Energie in einer Dimension oder Ebene, die wir einfach noch nicht verstehen?

Den Gott der Bibel lehne ich für mich persönlich inzwischen vollkommen ab. Daran kann ich beim besten Willen nicht mehr glauben. Aber ich bin definitiv nicht zum Atheismus und zum reinen Wissenschaftsglauben konvertiert. Für mich sind viele Fragen offen, die kein Mensch auf dieser Erde beantworten kann. Ich weiss auch nicht, ob das jemals der Fall sein wird. Mit offenen Fragen zu leben, stellt für mich eine Grundvoraussetzung fürs Glücklichsein dar.

Warum ich in die Ablehnung driftete

Allerdings habe ich in dieser Krise beobachtet, dass gerade in der spirituellen und alternativen Szene eine eklatante Unbildung, eine Erkenntnisresistenz, ein Fanatismus und ein Egoismus herrschen, die mich einfach nur schockierten. Ich musste lernen, all das für mich neu einzuordnen und einen Weg zu finden, hinter dem ich stehen kann.

Rosa Sekte

Ich schämte mich fast dafür, eine Naturheilpraxis zu haben und etwas Göttliches für möglich zu halten bzw. Spiritualität in mein Leben zu lassen. Weil so viele Vertreter aus dieser Richtung ihre eigene Weltanschauung für die alleinige Wahrheit halten und schlicht und einfach – ich kann es nicht anders sagen – sektenhafte Züge aufweisen und alles, was dem eigenen Weltbild entgegenstehen könnte, abgelehnt wird.

Konflikt kontra Harmonie

Heute weiss ich, dass dieser Schock wichtig war. Denn ich war bereits selbst wieder auf dem Weg in eine fundamentalistische Art und Weise die Welt zu sehen und das eigene Leben zu leben. Das Pendel meines Lebens war wieder in eine Richtung unterwegs, die zu sehr weg von der Mitte und der natürlichen Balance führte.

Verbindung Nähe

Die Konflikte mit anderen, die Provokation und das Abgrenzen waren wichtig für mich. Der Konflikt wird von Menschen der „Licht und Liebe“ – Spiritualität oft so negativ hingestellt. Und auch Gefühle wie Angst, Wut, Trauer haben einen schlechteren Stand als Liebe, Freude und ähnlich „positives“. Dabei sind genau diese Konflikte und diese Gefühle eine wunderbare Möglichkeit etwas zu Tage zu fördern, was man nicht wahrhaben möchte, was unausgesprochen im Raum steht, was uns wirklich trennt und echter Nähe im Weg steht. 

Warum der Konflikt und “negative” Gefühle so wichtig sind

Wenn ich wütend bin, zeigt mir das vielleicht, dass ich zu lange meine Grenzen nicht gewahrt habe und andere drübergetrampelt sind. Und wenn ich Angst habe, zeigt mir das, dass eine Gefahr da ist und ich entsprechende Vorsichtsmassnahmen treffen sollte. Wiederum wenn ich traurig bin, verarbeite ich auf diese Weise vielleicht einen Verlust. Und diese Verarbeitung ist enorm wichtig.  Wenn ich mit meinem Partner streite, kommt in der Hitze des Gefechts vielleicht etwas raus, was mich oder ihn schon lange stört, aber aus falscher Rücksicht nicht angesprochen wurde.

Genauso ist es in unserer Gesellschaft. Wie lange schon haben viele Menschen es sich gefallen lassen, bevormundet zu werden (Wirtschaft, Politik, Medizin, das Leben an sich)! Bei all der „political correctness“: Wieviel ist denn da noch an Ehrlichkeit und Wahrheit erlaubt? Wenn man sich jeden Satz fünf mal überlegen muss, weil man Angst hat, sonst wieder jemandem auf den Schlips zu treten: Ist das wirklich förderlich für ein friedliches Miteinander auf Augenhöhe? 

Echte Nähe entsteht aus dem Konflikt

Echte Nähe, echte Verbundenheit können meiner Meinung nach nur da entstehen, wo Wahrheiten ehrlich und frei geäussert werden dürfen. Und auch wiederum frei Gegenargumente und Kritik zurückkommen können. Manchmal geht’s auch härter zur Sache, das finde ich auch okay. Wir sind in Konflikten nicht immer sachlich sondern auch emotional.

durch die Blume

Wenn mich etwas nervt, kann ich das sagen. Und wenn ich etwas lächerlich finde, kann ich das sagen. Ja, und wenn mir jemand auf den Geist geht, will ich auch das sagen. Manchmal durch die Blume und manchmal passiert es eben, dass der ganze Strauss im Gesicht des anderen landet. Wenn ein Konflikt nicht das Ende der Welt bedeutet oder als Gegenteil von Liebe verstanden wird, kann durch den Schlagabtausch auch eine wirkliche Lösung entstehen.

Allerdings kann man sich auch in solchen Diskussionen und Debatten verlieren. Wenn man merkt, beim Gegenüber kommt kein Argument mehr an, es wird ständig ein neues Thema eröffnet, statt auf gestellte Fragen einzugehen, dann muss auch mal Schluss sein. Und der Schluss war für mich gestern. Ich will momentan nichts mehr mitkriegen und mich auch nicht mehr einbringen in sinnlose Debatten zwischen „Schlafschafen“ und „Covidioten“. 

Die Fragen, über die keiner diskutiert

Bei all dem kamen bist jetzt recht wenig konkrete Lösungswege zustande. Vor allem: Mir fehlt etwas ganz Entscheidendes bei diesem dem Ping-Pong-Spiel: Warum haben wir denn jetzt diese Situation? Welchen Anteil hat die Natur (aus der der Virus nun mal stammt) an dem ganzen? Was lehrt uns das in Bezug auf den Umgang mit künftigen Pandemien? Welche Prävention gibt es oder müssen wir immer erst warten bis die Kacke schon am Dampfen ist? SARS-COV-2 wird nicht der letzte Virus sein, der vom Tier auf den Mensch überspringt und gefährlich werden könnte. Schon mal überlegt, warum sowas passiert? Kann es sein, dass wir, das unsere Gesellschaft dringend eine grundlegende Veränderung unseres Verhaltens der Umwelt gegenüber nötig hat? Wie gehen wir mit den Tieren um, die uns als Nahrung dienen? 

Der von mir angesprochene Egoismus in der spirituellen Szene erstreckt sich leider auf uns alle. Wir, Du und ich, könnten uns doch jeder für sich an die eigene Nase fassen und ein bisschen weniger egoistisch sondern weitblickender und mitfühlender mit den anderen Wesen auf diesem Planeten umgehen. Oder nicht?

Ich muss mich nicht verändern – nur der andere

Egal, aus welcher Meinungsecke man im Moment kommt, im Grunde geht es fast allen nur um ihr eigenes Wohl. Das Virus existiert gar nicht oder das Virus ist nicht gefährlicher als eine Grippe: Fazit ist, ich muss nix ändern im Leben. Das Virus ist gefährlich, ich halte mich an Abstand und Maske (wenigstens das), und ansonsten hoffe ich einfach mal darauf, dass der Impfstoff das Probleme löst: Fazit, ich muss nicht wirklich was im Leben ändern.

Demonstration für Frieden, Liebe, Freiheit und Selbstbestimmung (und deshalb weg mit der Maske – dem Maulkorb): Fazit ist, mir geht es nur um meine eigene Freiheit und ich möchte nichts verändern. Demonstration gegen die Regierung, für ein Kaiserreich, für Nationalismus und gegen Ausländer: Fazit auch hier, es geht mir nur um meine eigene Freiheit und meine eigene Existenz – ich selbst muss nichts grundlegendes verändern.

Im Grunde müssen bei all dem nur die anderen was ändern, aber nicht ich selbst und da sind sich die zuletzt genannten konträren Lager dann doch erstaunlich einig: Die Regierung soll die Massnahmen abschaffen, damit ich wieder so leben kann wie vorher.

Konflikt, Debatten, Demonstration – für was?

Ich hoffe, dass irgendwann auch Leute auf die Strasse gehen und demonstrieren, wenn es mal NICHT um sie selbst geht. Zum Beispiel eine Demonstration gegen Massentierhaltung und Tierquälerei. Oder für einen rigoroseren Umgang, strengere Gesetze für Täter von sexuellem Kindesmissbrauch. Immerhin sind in Deutschland sind zwischen 2 und 20% (je nach Studie) der Kinder Opfer von sexuellem Missbrauch! Ist das nicht besorgniserregend? Wut bekomme ich, wenn solche Verbrechen die Gemüter weniger erhitzen als ein dummes Stück Stoff im Gesicht. Das sind Dinge, die für mich unbegreiflich sind.

Ich hoffe, dass endlich genauso hitzige Diskussionen über Dinge entbrennen, die vorher keiner grossartig beachtet hat: Umweltverschmutzung, Tierversuche für Kosmetika, Schweine, die auf engstem Raum gequält werden, damit das Schnitzel am Sonntag für 99 Cent gekauft werden kann, Kühe, die mit eitrigen, schmerzenden Eutern leben müssen, damit massenhaft Milch und Käse für billiges Geld im Haushalt landen können, Kinder, die sich in armen Ländern mit Farbe vergiften, die unsere billigen 5-EUR-T-Shirts garantieren usw.

Ein Virus vertreibt uns aus der rosa Wolke

Wow, was sind wir eigentlich für bestialische Wesen! Manchmal bin ich dankbar, dass ein kleines unsichtbares Virus unsere komplette Welt mal so richtig schön aus den Angeln hebt!

Raus aus der rosa gefärbten Wolke des Wohlstands, der Bequemlichkeit, des eingebildeten Lichts und der Liebe.

Rein in eine Krise, die die dunkelsten Eigenschaften des Menschen so offensichtlich und schamlos blosslegt. 

Wie oft ähnliche Krisen, die uns zeigen, wie wenig Kontrolle wir in Wirklichkeit über unser Leben und diesen Planeten haben, noch kommen müssen, bevor wir die grundlegenden Debatten endlich führen, weiss ich nicht. Zur Zeit fürchte ich, dass das noch etliche Jahre dauern wird.

Denn momentan entstehen die Konflikte leider nur rund um die eigene Freiheit, das eigene Wohlbefinden, die eigene Wahrheit, die eigene Selbstbestimmung.

Konflikte, Provokation und Grenzensetzen sind wichtig. Harmonie, Verbundenheit und Miteinander sind ebenfalls wichtig. Beides kann nur in Verbindung mit dem Gegensätzlichen existieren. Und deshalb muss auch beides seinen Raum bekommen und die Berechtigung, da zu sein.

Das Pendel schlägt aus? Dann muss es auch wieder zurückschlagen. Ist nicht schlimm. Ist einfach so.  Und dann darf es sich langsam wieder einpendeln, irgendwo in der Mitte.

Bevor es erneut ausschlägt.

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5 Comments

  • Ash-Li

    Willkommen im Menschsein, liebe Nathalie! – Richtig, Du bist jetzt dabei, Deine innere Waage auszutesten. Letztendlich führt das dazu, dass man sich, wenn man aus dem Herzen leben möchte, sich auch hier einpendelt. Aber nicht festgegossen, sondern mit Elastizität. Denn ja, wir sind MENSCHEN.

    Allerdings möchte ich auch ein paar Worte darüber verlieren, was Du über die “Licht-und-Liebe-Szene” schreibst. Meist sind diese Menschen in ihrer Traumwelt hängen geblieben. Das hat nichts mit der Realität zu tun. Für mich bedeutet “Licht” BEWUSSTHEIT und “Liebe” “BEDINGUNGSLOSIGKEIT”. Diese bedingungslose Liebe hat allerdings nichts mit Egoismus zu tun. Das sagt der Ausdruck “bedingungslos” schon. Menschen wie ich verstehen sich als eine EINHEIT. Daher stehen wir auch für den Anderen ein. Denn damit sind wir als Einheit natürlich auch auf der eigenen Seite.
    Ich habe auf meinem Weg auch die Seite der “Licht-und-Liebe-Bewegung” kennengelernt. Das bleibt nicht aus. Aber es hat mich damals schon gestört, dass sie sich dadurch als “elitär” betrachtet. Wenn man nicht ihrer Meinung ist, wird man in freundlichsten Fall darauf hingewiesen, dass man halt “noch nicht so weit sei”. Ich fand das damals schon als ekelhaft.
    Echte Liebe kommt aus dem eigenen Herzen und verbindet sich mit der echten Liebe der Anderen. DAS ergibt die gelebte Göttlichkeit. Und in dieser gelebten Göttlichkeit schließt man Deine Anliegen ebenso mitein. Ja, die sind einem äusserst wichtig. Was hilft es mir, wenn ich bis zum Exzess Karten lege, pendle, channle usw. und mich SELBST in meinem Sein nicht weiter entwickle?

    Bei den von Dir angesprochenen Demos, wie sie auch am letzten WE in Berlin stattfanden, geht es in erster Linie darum. Das Corona-Dingens ist nur ein Teilbereich davon gewesen. (Es gibt gute medizinische, ethische, psychologische usw. Gründe, die leider verschwiegen werden, um sich aus dieser staatlichen “Angst-Pandemie-Verordnung” herauszuhalten. Aber das nur am Rande.)
    Was die Rechten und die Linken veranstaltet haben, fanden (wir) alle unter aller Kanone. Und was die Polizei sich geleistet hat, war unmöglich. (Mittlerweile hat sich aber herausgestellt, dass ihr das gar nicht recht war, so wild zu agieren an der Siegessäule. Viele der Polizisten werden noch Abstand nehmen von dem Verhalten, das ihnen staatlicherseits aufgezwungen wird.)

    Aber im Moment bist Du auf jeden Fall in Deinem Leben der wichtigste Mensch. Deine Aufgabe ist, wie mir schein, in Deine Mitte zu kommen. Und aus dieser Mitte heraus ist es unumgänglich, ja sogar sehr wichtig, auszusprechen, was einem nicht passt und schwer auf der Seele liegt. – Dafür wünsche ich Dir wiederum sehr viel Kraft und die genügende Portion an Selbstliebe. Denn ohne die wird es schwierig, die Mitte zu finden, in ihr zu bleiben und aus ihr heraus zu leben. 🙂

    • Natalie

      Liebe Ashli
      Ich danke Dir für Deinen Kommentar und auch Deine Meinung zu all dem was ich geschrieben habe. Ich finde den Meinungsaustausch sehr sehr wertvoll.
      In die Mitte zu kommen ist etwas, das einen ein Leben lang begleiten wird. Da wir alle Menschen sind, wird dieses Pendel immer wieder ausschlagen. Wir dürfen auch zulassen, dass sich Meinungen ändern, wenn wir mehr Informationen erhalten oder sich Umstände ändern.

      Meine Meinung zu den Demos ohne sich an die Hygiene-Vorschriften zu halten, kennst Du ja bereits 🙂 Für mich hat genau das leider nicht viel mit Licht und Liebe sondern einer gehörigen Portion Egoismus und Ignoranz zu tun. Egal auf welcher Seite man in all dem stehen mag: Keiner, nicht ein einziger kann sagen, dass er über alles Bescheid weiss und definitiv zu 100% die Wahrheit über all das kennt. Wenn ich also diese 10% Zweifel zulasse, dann verhalte ich mich so, als ob die Pandemie auch gefährlich sein könnte und schränke mich ein bisschen ein, auch wenn ich selbst nicht daran glaube. Das hat etwas mit Respekt gegenüber anderen Menschen zu tun.

      Selbstliebe bedeutet für mich auch, dass ich dort, wo Grenzen nicht mehr gewahrt werden, meine Stimme erhebe. Selbstliebe bedeutet nicht, dass ich die Freiheit und das Leben anderer nicht mehr respektieren muss. Da muss auch eine gesunde Balance herrschen. Die Angst die momentan von der Licht und Liebe Fraktion, aber auch von Rechtsradikalen und anderen ausgeht, kann ich nicht nachvollziehen. Angst vor Bill Gates und Impfungen, Angst vor einer Weltverschwörung, Angst vor Versklavung, Angst vor einer Diktatur, Angst vor einem Stück Stoff im Gesicht, Angst davor dass unser Leben sich ändert (und ändern muss)….Solche Widerstands-Demos werden aus Angst geführt. Und gleichzeitig wird paradoxerweise denjenigen, die eine Maske tragen Angst vor einem Virus unterstellt. Angst ist etwas anderes als Vorsichtsmassnahmen. Wenn mein Partner HIV-Positiv wäre, würde ich nicht ohne Kondom mit ihm schlafen. hab ich deswegen Angst und Panik? Nein, ich ergreife nur gesunde Massnahmen.
      Ich wünsche mir wie Du, dass die Angst-Pandemie aufhört. Die geht in meinen Augen aber von der kleinen Gruppe der Corona-Massnahmen-Gegner aus und nicht von der Allgemeinbevölkerung.

  • Ulrike

    Zum Thema Demos: Ich habe tatsächlich letzte Woche bei einer Fahrrad Demo in Berlin mitgemacht gegen die Massentierhaltung. Es waren fast 800 Menschen unterwegs und wir riefen ” Lass die Sau raus”. Es war eine schöne Erfahrung, in die neugierigen Gesichter der Menschen zu sehen, die draußen in den Cafés saßen, oder unterwegs waren. Wenn nur einer beim nächsten Wurstkauf im Supermarkt die Packung wieder weg legt, hat die Demo etwas genützt.
    Ich habe jetzt in Corona Zeiten viel Nützliches getan, habe mich um meine Gesundheit gekümmert, kulinarisch und sportlich, habe mir Bücher gekauft, habe gemalt, gebastelt und habe Zeit für meine Freunde gehabt. Dank Kurzarbeit. Vorher war meine Woche gefüllt mit Arbeit und Stress. Ich habe nur noch funktioniert und es fühlte sich schrecklich an.
    Zeit zu haben ist für mich etwas sehr Wertvolles. Sie bringt mir Ruhe und Kraft und pendelt mich in meine Mitte. Wenn ich bald wieder arbeiten gehe, hoffe ich, dass ich mir die Zeit frei schaufeln kann, die ich für mein Wohlsein benötige.

    • Natalie

      Liebe Ulrike
      Vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich finde das sehr sehr stark, dass Du bei dieser Demo mitgemacht hast. Danke!
      Habe die Corona-Zeit ähnlich wie Du erlebt.Ich glaube, so einigen Menschen wird derzeit bewusst, dass es nicht der Sinn des Lebens sein kann, einfach nur zu funktionieren. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du, wenn Du bald wieder arbeiten gehst, Dir die Zeit nehmen kannst, die Du für Dich brauchst. Alles Liebe

  • Ash-Li

    Eine Diskussion über das Für und Wider dieses Sujets würde Seiten füllen und wirklich den Rahmen sprengen, der in Deinem Blog nicht gegeben ist. Darum möchte ich mich nur darauf beschränken, auszudrücken, warum es mich davor ekelt, was hier erdenweit gerade abläuft.
    Dieser “Mund-Nasen-Schutz” hat nach alternativ-wissenschaftlichen Erfahrungen überhaupt keinen Sinn. Ich trage keine Maske, weil sie mich kränker macht, als ich eh schon bin. Deshalb bin ich auch durch meinen Hausarzt von dieser Pflicht (!) befreit worden. Ebenso mein Lebensgefährte. Und Abstand gehalten (social distancing – welche Grausamkeit!) haben die Menschen auf den Querdenken-Demos alle. Es wurde auch immer wieder dazu aufgerufen.
    Es geht auf diesen Demos in erster Linie um Frieden und Freiheit, die wir äusserst gefährdet sehen. Frieden, Freiheit (eben auch Meinungsfreiheit!) sind unser höchstes Gut. Und das möchten wir uns nicht von Menschen nehmen lassen, die meinen, sie hätten über uns zu bestimmen. Es sind Grundrechte, die wir von Geburt an haben und die sich im Grundgesetz Deutschlands widerspiegeln. Leider wird dieses Grundgesetz, das eigentlich auf der Goldenen Regel fusst, jetzt nach und nach ausser Kraft gesetzt.
    Wenn man sich mit dem Verlauf dessen, was seit Herbst letzten Jahres (!) geschehen ist, gründlich auseinandersetzt, sieht man, was Sache ist. Okay, sehr schwierig, alles nachzuvollziehen, aber effektiv. Ich bin froh, dass mein Lebensgefährte Diplom-Mathematiker ist und sehr helle ist, um es zu begreifen. Ich FÜHLE es und bin geschockt. So eine Welt möchte ich nicht, wie sie hier auf uns zukommt. Schlimmer als Orwell’s “1984”.
    Aber es soll jeder nach seinem Herzen handeln. – Ich handle, denke und fühle halt so. 🙂

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