Natalies Diary
Natalie Barth
Gedanken

Lebensgefühl – wann fühlst Du Dich «lebendig»?

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In den letzten 2 Tagen habe ich wie eine Wahnsinnige eine neue Webseite geschaffen. Es flutschte einfach. Alles fügte sich ins Bild, ich wusste genau welche Bilder, welches Design, welche Farben. Ich war in einem absoluten Flow. 10 Stunden am Tag vor einem Bildschirm zu sitzen und Essen, Trinken, Klo beinahe zu vergessen, ist aber nicht auf Dauer oder als Lebensstil zu empfehlen, muss ich zugestehen. Das hätte, auf lange Sicht betrachtet, alles andere als mit Lebensgefühl oder “lebendig sein” zu tun.

Die Webseite ist natürlich noch lange nicht fertig. Jetzt geht es um Details, um die Anpassung der mobilen Seite und die Text- und Bildoptimierung für Suchmaschinen. Und nun ein ganz grosses ABER. Zwar könnte ich heute schon wieder weiter machen und abermals Stunden durschaffen. Aber ich brauche eine Pause und habe deshalb beschlossen, heute mal wieder meine Umgebung wahrzunehmen und den Augen eine Auszeit zu gönnen. 

Was bedeutet “Lebensgefühl”?

Und während ich hier den Tag in Ruhe beginne, auf meinem Sessel, die Füsse hochgelagert, eine Tasse Espresso genüsslich trinkend, mache ich mir Gedanken über das Thema «Lebensgefühl».

Lebensgefühl =

“Bewusstes Gefühl, am Leben teilzuhaben.”

Der Deutsche Wortschatz
Lebensgefühl Kaffee

Denn jetzt gerade spüre ich das Leben in mir und um mich herum wieder. Ich liebe es, meinen Kaffee aus einer besonders schönen Tasse zu trinken. Ein altes Porzellantässchen mit Goldrand. Ich schaue meinen Tieren zu, wie sie spielen (oder «reden»). Ich atme bewusst und tief, lächle dabei schliesse die Augen. Dann sehe ich wieder nach draussen, auf die grünen, vom Regen getränkten Wiesen. Mein Körper fühlt sich leicht an, hie und da eine kleine Verspannung und die Augen sind noch etwas müde. 

Nichts zu tun, sondern nur bewusst wahrzunehmen, ist für mich «Lebensgefühl». Vor allem nach einem solchen Arbeitsmarathon wie ich in den letzten zwei Tagen erlebt habe. Ich bin kein Mensch, der jeden Tag in etwa gleich verbringt und auf Dauer mit Routinen leben kann. Selbst wenn diese Routinen mir gut tun.

Der Flow und mein Rhythmus

Flow Rhythmus

Ich habe Phasen, in denen ich voller Begeisterung etwas schaffe, mich davon mitreissen lasse und alles andere unwichtig wird. Wenn ich diesen «Flow» durch mich durchfliessen lasse, kommen grandiose Dinge zustande. Wenn ich mich in dem Moment unterbreche, weil es «besser» wäre, dann ist es vorbei.

Lasse ich es erst mal eine Weile zu und stoppe DANN, um mich bewusst wieder zu spüren und andere Dinge wahrzunehmen, ist es für mich die Variante, wo ich WIRKLICH ein Lebensgefühl habe. Wo ich lebendig sein kann und nicht nur funktioniere.

Tanzen Lebensgefühl

Ich habe lange gebraucht, um das zu verstehen, um MICH zu verstehen. Denn da draussen gibt es so viele Meinungen, Ratschläge, Vorschläge, dass es manchmal schwierig sein kann, wirklich nach dem EIGENEN Rhythmus zu gehen und sich nicht von «Lebenstipps» verunsichern zu lassen, die einfach nicht für jeden Menschen das richtige sind. 

Lebensgefühl und Achtsamkeit im Alltag

Meditieren Natalie Barth

Lebensgefühl ist für mich, das Leben in mir und um mich herum wirklich bewusst zu spüren, mit allen Sinnen zu geniessen. Das kann sein, wenn ich einen Gang runter schalte und mir absolute Stille gönne. Zum Beispiel bei einer Tasse Espresso und hochgelagerten Füssen. Oder auch wenn ich aktiv bin, im Wald laufe, tanze, singe, schreibe, meinen Hund streichle, die Wohnung aufräume. Alles sehr bewusst und mit meiner Aufmerksamkeit genau in DIESEM Moment. 

Es ist für mich kein Lebensgefühl, wenn ich eine Sache mache und mit meinen Gedanken ganz woanders bin. Oder gleichzeitig mehreres erledige (Multitasking).

“Achtsamkeit” ist hier das Zauberwort.

Katze streicheln

Ich BIN. Und das reicht. Bewusstes SEIN oder TUN ist für mich die beste Beschreibung fürs «wirklich lebendig sein». Und meinen eigenen Rhythmus erstens zu kennen und zweitens zu leben.

Lebensgefühl oder Funktionieren?

Lebensgefühl

Bei mir ist es das “Mitreissen lassen”, wenn es praktisch «über mich kommt», ich von Ideen überhäuft werde und dann – ohne all zuviel zu denken – einfach mache. So könnte man am besten dieses Gefühl von «Flow» beschreiben, finde ich. Und dann wieder bewusst einen Gang runter schalte und mir eine Auszeit gönne, die auch mehrere Tage dauern kann. Ohne das Gefühl zu haben «ich müsste doch eigentlich….».

Ich konnte nicht immer so leben. Ich dachte viele Jahre, ich müsste mich einfach in ein System einfügen und funktionieren, wie andere es haben wollen. Mich hat das wirklich krank gemacht. Ich habe GEGEN meinen eigenen Rhythmus gelebt.

Es war mir jedoch nicht bewusst. Und dann bin ich eher zufällig und allmählich in eine andere Welt eingetaucht. Allerdings hat auch alles seinen Preis. Denn den eigenen Rhythmus leben zu können, kostet möglicherweise das Gefühl von Sicherheit. Andererseits: Über Jahre hinweg GEGEN den eigenen Rhythmus zu leben, kann die Gesundheit (körperlich oder seelisch) negativ beeinflussen. Auch das habe ich erlebt.

Was bedeutet «Lebensgefühl», «lebendig sein» für Dich?

Wie ist DEIN Lebensrhythmus? Kennst Du ihn? Kannst Du ihn meistens oder manchmal ausleben?

Zum Weiterlesen:

Das habe ich im Netz für Dich gefunden: Geheimnisse für ein tolles Lebensgefühl:

Loslaufen

Embodiment

Rhythmus

Achtsamkeit

Schlemmen

Webseite “Brigitte”
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3 Comments

  • Ash-Li

    Zitat von Dir:
    “Ich BIN. Und das reicht. Bewusstes SEIN oder TUN ist für mich die beste Beschreibung fürs «wirklich lebendig sein».”
    Das ist für mich der Schlüsselsatz. – Dem ist nichts “Kluges” meinerseits hinzuzufügen. 😀 😀 😀

    Wenn Du mich nach meinem Rhythmus fragst… OMG! Bei mir ist “Routine” genau das Wort, was ihn beschreibt. Körperliche und anderweitige “Probleme” stellen sich meinem eigentlichen Tatendrang in den Weg. Ich würde lieber unterwegs sein mit meinen Gedanken, sie, in Worte gefasst, von Angesicht zu Angesicht teilen… Doch so sitze ich still vor meinem Computer und lasse die Finger über die Tastatur sausen. – Man nennt es auch “Alter” anscheinend. 😉 🙂

  • Ulrike

    Liebe Natalie, das liest sich schön und genauso empfinde ich auch, dass ich mich lebendig fühle, wenn ich genau diese Balance gefunden habe, die du beschreibst. Wenn man mit einer guten Aufgabe beschäftigt ist, sei es durch unseren Job, einem Ehrenamt oder mit einer anderen Tätigkeit, und mich danach dem Müßiggang widme. Ich habe den Begriff Müßiggang wieder entdeckt, der so schön beschrieben wird: Der Müßiggang bezeichnet das Aufsuchen der Muße, das entspannte und von Pflichten freie Ausleben, geht mit leichten, vergnüglichen Tätigkeiten einher = Espresso und Füße hoch 🙂 Ich kann den Müßiggang so sehr mehr genießen, wenn ich etwas sinnvolles getan habe.
    Aber wie du schreibst, das ist ganz individuell. Die einen sind erfüllt und lebendig, wenn sie immer arbeiten und die anderen, wenn sie den Müßiggang etwas strapazieren.
    Ich finde aber auch den Zustand der Vorfreude auf etwas lang Ersehntes als ein sehr lebendiges Gefühl. ZB in den Urlaub fahren, Freunde/Familie, die man mang, empfangen oder besuchen, mit ihnen kochen und essen und gute Gespräche führen.
    Ich versuche, so viel Lebendigkeit in mein Leben zu bringen, wie es geht. Routine macht mich müde. Da ich täglich arbeiten muss (wieder nach 6 Monaten Kurzarbeit, was für mich persönlich die beste Zeit seit langem war), tritt leider ab und zu Routine ein, aber damit habe ich gelernt umzugehen.

    • Natalie

      Liebe Ulrike, vielen Dank für Deine schönen Gedanken und Erfahrungen dazu. Vorfreude finde ich übrigens auch ein sehr wunderbares Gefühl. Ich wünsche Dir, dass Du jetzt, wo Du wieder arbeiten gehst, lernst mit der Situation umzugehen und trotzdem Deine Freude und Deine kleinen Pausen zu finden.

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