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Natalie Barth Diary
Frauenthemen,  Sekte

Tabus und deren Todschweigen: Sex, Scham, Schuld

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Vor einiger Zeit fragte ich mal nach Tabus in unserer Gesellschaft. Die Antworten waren sehr interessant für mich. Die Tabuthemen wurden zum Teil gar nicht beim Namen genannt, es wurde drum herum geredet oder geschrieben….

Dann kamen aber doch noch ein paar ganz konkrete Vorschläge, zum Beispiel: Sexualität und sexueller Missbrauch.

Dass Sexualität mit so einem Tabu belegt ist, hat zwangsläufig auch zur Folge, dass sexueller Missbrauch oft noch ein Tabuthema ist…..

…..oder es für viele Opfer auch so schwierig ist, darüber zu sprechen.

Sexualität ist manchmal noch mit Scham, mit Schuld, mit Angst belegt. Selbst in unserer aufgeklärten Welt.

Sex ein Tabu – Du glaubst es nicht?

Ein Beispiel: Wir können oftmals in normalem Gesprächen unsere Sexualorgane nicht mal bei ihrem wirklichen Namen benennen. Statt dessen erfinden wir Umschreibungen.

Ganz viele Frauen, auch ich (ich oute mich jetzt mal) haben ihre Geschlechtsorgane mit „da unten“, „das da unten rum“, „im unteren Bereich“, „Intimbereich“ usw. bezeichnet.

Viele Frauen trauen sich nicht mal „das da unten“ anzusehen, finden zum Beispiel ihre Vulva (nicht Vagina – das ist etwas anderes und es lohnt sich darüber Bescheid zu wissen) hässlich.

Auch unsere Sprache “spricht eine deutliche Sprache”: „Schambereich, Schamlippen“.

Warum „Scham“? Warum nicht „Lust“?

Die Hintergründe

Die Hintergründe (wenn man sie denn auch tatsächlich verstehen kann) gehen wahrscheinlich einige Jahrhunderte zurück und sehr viel hat in dem Bereich die Religion verbockt!

Die drei „S“: Schuld, Scham und Sexualität gehörten wohl irgendwie auf die ein oder andere Art und Weise zusammen.

Wenn wir über bestimmt Themen nicht offen reden können, vielleicht sogar nicht mal offen denken oder fühlen, uns unsrer Sexualität schämen und Angst haben verurteilt zu werden, wenn wir offen darüber sprechen bzw. sie offen ausleben:

Sind wir dann wirklich wir selbst? Hindern uns dann nicht diese Scham und diese Angst?

Nicht offen darüber zu sprechen wird manchmal mit „Anstand haben“ betitelt. Es ist „unanständig“ über dies und jenes zu reden. Vor allem in bestimmten Kreisen und unter bestimmten unpassenden Umständen.

❓Wer definiert eigentlich was Anstand ist?

❓Die Gesellschaft?

❓Die Religion?

❓Gott?

❓Die Familie?

❓Freunde?

❓Dein Boss?

❓Politiker?

❓Prominente?

❓Gurus?

❓Andere Autoritäten?

Und wenn ich mich dem beuge, kann ich dann noch sagen, dass ich ein freier Mensch bin?Dass ich wirklich „Ich“ bin, mich zeige, mich lebe wie ich wirklich bin?Oder halte ich nicht in Wirklichkeit einen Teil von mir zurück?

Noch mehr Tabus

Es gibt leider noch viel mehr Tabus als Sexualität und sexueller Missbrauch.

Diese beiden liegen mir persönlich jedoch sehr am Herzen und ich finde es wichtig darüber zu reden, statt irgendwelche Normen und angeblichen „Anstand“ zu akzeptieren. Denn nur so können Wunden, die die Sexualität und sexuellen Missbrauch betreffen, auch irgendwann heilen oder zumindest erträglich werden.

Wie empfindet Ihr diese „Tabus“?

Welche Tabus nerven Euch und über welche findet Ihr wichtig, dass viel mehr und offener kommuniziert wird?

Tabus reizen mich!!

Und wisst Ihr was? In diesem Artikel hab ich noch nicht mal WIRKLICH etwas gesagt. Ich tendiere nämlich selbst dazu, um den heissen Brei zu reden. Das soll sich ändern. Ich habe einiges im Sinn, was ich gerade im Hinblick auf den Umgang mit diesen Themen in der Sekte, in der ich aufwuchs, aussprechen will und muss!

…. und da gibt es einiges zu sagen!

Ein großer Teil davon, besonders zum Thema Sexualität ist Bestandteil meines Buches, das ich gerade schreibe.

Über sexuellen Missbrauch und Kindsmisshandlung spreche ich auch immer wieder auf meinem Youtube-Kanal.

(Meine Gedanken in diesem Artikel postete ich bereits vor einiger Zeit auf Facebook)

Inspirationen und Empfehlungen zusätzlich
Bücher, Webseiten, Videos

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