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Frauenthemen

Frauen, wir dürfen einfach SEIN

DIESEN ARTIKEL ANHÖREN – BITTE DRÜCKE AUF PLAY

Als ich vor einiger Zeit regelmässige Women’s Circles organisierte, wurde mir bewusst, wie sehr viele von uns Frauen diesen Raum brauchen, wo wir einfach “Frau sein” dürfen. Wo wir uns zeigen dürfen WIE wir sind und nicht irgendeine Rolle spielen müssen, die uns vielleicht von klein auf beigebracht wurde:

Lieb, nett und angepasst sein. Oder: Ich muss kämpfen, hart sein, mich durchbeissen durchs Leben, meinen Mann stehen (als Frau). Oder: Ich muss ein bestimmtes Aussehen haben und bestimmte Kleidung tragen, um als Frau attraktiv, erfolgreich, glücklich oder weiblich zu sein.

Vielleicht auch: Ich muss eine helfende, mich aufopfernde, liebevolle Frau sein, die immer sofort und gerne für andere da ist.

Oder, oder, oder…. was auch immer…setze die Liste beliebig fort.

Frau sein – was soll das heissen?

Wir haben eine bestimmte Vorstellung mitbekommen, wie wir sein sollten und machen das dann zu unserer eigenen Vorstellung oder Überzeugung. Ob das durch unsere Familie, unser sonstiges Umfeld, unsere Kultur, unsere Religion oder anderes in uns gepflanzt wurde.

Wirf doch mal all diese Vorstellungen über Bord. Einfach mal nur für einen Moment.

Weiblich sein, Frau sein, heisst meiner Meinung nach weder lieb, nett und angepasst durchs Leben zu gehen, noch sich für andere aufopfern, noch permanent kämpferisch mit einem Schwert durchs Leben rennen und alles niedermetzeln, was sich mir in den Weg stellt. 

Wir haben unser wahres SEIN mit so vielen Schichten an Persönlichkeiten und Masken vollgepflastert, dass wir gar nicht mehr wissen, was davon eigentlich WIR sind. (Im Übrigen: das Wort Persönlichkeit kommt von „Persona“, was tatsächlich „Maske“ bedeutet).

Wenn das Arbeiten an sich selbst zur Sucht wird – Wie soll Frau sein?

Ich hab mich viel mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt in den letzten Jahren. Und dabei habe ich festgestellt, auch das kann zu etwas Krankhaftem, Suchterzeugendem werden. Wir wollen auch hier ständig an uns „rumdoktern“, uns optimieren und verbessern bis zum Erbrechen, nur um endlich unser Leben in den Griff zu kriegen.

Und wieder mal sind wir dann nicht wirklich WIR, sondern ein geschaffenes „ICH“. An allen Ecken und Enden bekommen wir zu hören, wie wir noch mehr Disziplin und noch mehr Planung und noch mehr Selbstbewusstsein und noch mehr Geld und noch mehr Anerkennung und noch mehr Sicherheit etc… bekommen. Wenn wir nur dies oder jenes noch ändern an uns.

Ich bin auch lange auf der Welle mitgeschwommen. Dabei möchte ich eines klarstellen: Tipps und Tricks, die das Leben einfacher machen, Hilfe um uns selbst besser verstehen zu lernen,  Einblicke in das, wie unser Gehirn funktioniert und wie wir das für unser Leben nutzen können, das ist alles wichtig. Und gut so.

Hinterfragen von Konzepten und “Wahrheiten”

Nur wenn wir dann auf der anderen Seite gesagt bekommen: “Tja, wenn Du das nicht schaffst umzusetzen, WILLST Du es einfach nicht genug”, “Du musst mehr Disziplin entwickeln”, „von nichts kommt nichts“, „naja, dann bleibst Du halt in Deinem Sumpf stecken“…dann glauben wir sowas oftmals ohne zu hinterfragen. Und sind dann total frustriert, weil in unserem Fall ja mal wieder gar nix funktioniert. Und fühlen uns noch mehr als Versager. Kennst Du das?

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Foto von Anna Shvets von Pexels

Manchmal ist weniger mehr. Sich überhaupt nicht bewusst sein, wie wir Einfluss auf unser eigenes Leben nehmen können, und sich dann immer in der Opferhaltung bewegen, das, so denke ich,  ist vielen inzwischen klar, entspricht nicht der Realität. Denn wir haben in unserem Leben wesentlich mehr Macht als wir denken.

Nur: In das andere Extrem zu verfallen, zu glauben, ich habe ALLES in der Hand und unter Kontrolle, was passiert in meinem Leben, ist ebenfalls nicht zielführend.

Denn es  bedeutet im Klartext: Wenn trotz des ganzen Wissens, das ich jetzt habe, ich meine Vorhaben wieder mal nicht hinkriege oder ich falle sogar noch recht tief statt den Gipfel des Erfolgs zu erklimmen, dann bin ich ein Versager. Und das bewirkt ein ganz schreckliches Gefühl in uns. Jetzt verurteilen wir uns dafür, dass wir es anscheinend nicht genug wollen. Wir machen uns regelrecht fertig. Oder wir werden sogar direkt von Aussen von solchen Menschen, die alles auf Disziplin und Willensstärke reduzieren, verurteilt, was in der Situation auch nicht grade sehr hilfreich ist, oder?

Jeder von uns fällt Urteile über andere Menschen

Wisst Ihr was mich inzwischen furchtbar stört? Dieses Verurteilen, dieses Werten, das wir anderen Menschen gegenüber praktizieren. Ich klammere mich da nicht aus. Weil es mir ganz genauso passiert. Wir denken, jetzt haben wir die schlussendliche Weisheit erlangt, SO funktioniert das Leben und SO funktionieren wir.  Jetzt habe ich das Gesetzt der Resonanz kapiert, jetzt weiss ich endlich, dass ich ALLES erreichen kann was ich will, ich muss es nur genug wollen, usw…Und danach beurteilen wir dann wieder uns selbst und andere.

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Foto von Anna Shvets von Pexels

Und glaub mir eins, ob bewusst oder unbewusst: Andere spüren ob wir sie tief im Inneren beurteilen oder bewerten.

Oder ob sie einfach das SEIN dürfen, was sie sind, ohne abgeurteilt zu werden.

Die Frau sein, die ich bin – Wie ticke ich?

Ich hab etwas sehr Interessantes an mir bemerkt. Je mehr ich etwas will und dann anfange zu planen und zu machen und schon fast verbissen daran zu arbeiten, desto eher scheitere ich. Da kann ich es noch so sehr wollen. Eine Zeitlang funktioniert es ganz gut und dann bricht es bei mir brutal ein und ich schmeiss manche Vorhaben und Ziele einfach hin. „Genug, ich habe keine Lust mehr!“

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Foto von Quang Nguyen Vinh von Pexels

Wenn ich dann aber, oft aus totaler Erschöpfung, inzwischen aber auch weil ich mir bewusst diese Auszeit nehme, alles stehen und liegen lasse und einfach in den Tag hinein lebe, mich nicht mehr anstrenge, sondern es SEIN lasse, loslasse, es FLIESSEN lasse oder selber mit dem Flow mitgehe, erreiche ich viel öfter die Dinge, die ich vorher so unbedingt wollte.

Genug von der Schuld-Falle

Früher dachte ich: “Okay, das bin halt ich, ich tick da wohl so, vielleicht spinn ich ja und bei mir läuft irgendwas schief und quer.” Denn schliesslich wird Dir ja von allen Seiten, vor allem wenn es auch darum geht, im Business Erfolg zu haben, oder wenn Du eine Krankheit hast und gesund werden willst, propagiert: Du musst es nur genug wollen, es täglich visualisieren, Dich nur noch damit beschäftigen, wie der optimale Zustand sein soll, Dich nicht mehr ablenken lassen, Augen zu und durch, mit all Deiner Energie und dann klappt es….

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Inzwischen habe ich aber Gespräche mit vielen Frauen geführt, zum Beispiel bei diesen Women’s Circles. Oder bei den Coaching-Sessions. Oder anderen Gelegenheiten, wo tiefe Gespräche möglich sind. Viele haben ähnliche Beobachtungen und Erfahrungen gemacht, fühlen sich dann aber oft schuldig und nicht richtig. Und immer wieder höre ich die Worte: „Ja, ich müsste, sollte eigentlich, aber ich schaff es irgendwie nicht, ich weiss nicht wieso.“

Wir leben gegen unseren Rhythmus als Frau

Inzwischen glaub ich auch, einen Grund zu wissen: Wir „funktionieren“ manchmal auf andere Art und Weise als uns das von klein auf in unserer Kultur und Gesellschaft beigebracht wird. Wir haben einen ganz eigenen Rhythmus, Lebensphasen, in denen mal mehr mal weniger Energie zur Verfügung steht. Leider beachten wir unseren inneren Rhythmus heute nicht mehr so, weil wir einfach “funktionieren” sollen – fertig.

Nicht genügend passive Phasen (nach den aktiven Phasen), nicht genug Ruhe, immer Action, hart und entschlossen, statt auch mal weich und verletzlich. Die Liste lässt sich lange fortsetzen…

Auch der Rhythmus der Natur spielt oft keine Rolle mehr (im Winter kommt alles mehr zu Ruhe, Tiere halten Winterschlaf, wir selbst haben ein viel grösseres Ruhe- und Schlafbedürfnis als im Sommer etc.).

Der weibliche Zyklus gehört zu uns

Und – was für eine Überraschung für jede Frau – wir haben auch einem Zyklus, der uns schon im Laufe eines Monats gefühlsmässig manchmal in sämtliche Richtungen katapultiert. Das lassen wir aber in unserem Leben und bei unseren Planungen auch noch total ausser Acht.  In unserer Welt heute meinen wir, wir können alles erreichen, ohne auf unsere weiblichen Energien und unseren Körper, unseren Lebens-Rhythmus und unseren Zyklus einzugehen. Von den Rhythmen der Natur, die uns auch beeinflussen, ganz zu schweigen.

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Foto von cottonbro von Pexels

Kennst Du als Frau Deinen Rhythmus? Kennst Du die aktuelle Lebensphase, in der Du gerade steckst? An welchem Tag Deines Zyklus befindest Du Dich? In welcher PHASE Deines Zyklus, in einer eher extrovertierten oder introvertierten Phase? Überrascht, dass es sowas gibt?

Wenn wir Frauen uns selber kennenlernen, entdecken wir vielleicht so manches Geheimnis.

UND VOR ALLEM: Wenn wir auch wieder lernen auf UNS zu hören, der inneren Stimme zu lauschen, die mit uns spricht. Warum hören wir die nicht mehr? Weil sie ziemlich leise ist, und das Gebrüll da draussen ist sehr sehr laut. Sogar in den Social Media Netzwerken, in denen ich den Ton nicht mal aufdrehen muss: „Hey, ich hab die beste Strategie um Dein Business aufzubauen.“ „Hey, ich weiss, wie Du endlich Dein Traumleben führen kannst.“ „Hey, ich hab die ultimative Lösung für Deine Gewichtsprobleme“. „Hey, ich weiss wie Du wirklich gesund werden kannst.“ „Hey, ich weiss wie Du alles erreichen kannst, was Du willst“….

Und was sagt Deine EIGENE Stimme?

Etwas möchte ich Dir deshalb zum Schluss noch mitgeben: Hör Dir erst mal selber zu, bevor Du anderen zuhörst. Sei die, die Du einfach bist. Und wenn Du es nicht weisst, dann lerne Dich kennen, ohne Wertung und total offen und neugierig.

Meine Buchempfehlungen*:

Ich kann nur empfehlen, sich einmal mit der eigenen weiblichen Anatomie und alles was uns in den verschiedenen Lebensphasen stärkt, zu beschäftigen. Dr. Christiane Northrup ist eine amerikanische Gynäkologin. Sie schreibt auch sehr offen über ihre eigene Lebensgeschichte und Stolpersteine.

Frauenkörper – Frauenweisheit

Weisheit der Wechseljahre

Noch mehr Zitate und Sprüche zum Runterladen findest Du hier

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