Natalies Diary
Krisen meistern Natalie Barth
Gedanken

Krisen durchstehen und meistern – wie?

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Zur Zeit sind alle Menschen – ausnahmslos alle Menschen auf dieser Erde – von einer Krise betroffen. Also selbst Menschen, die vorher ein relativ stabiles Leben führten, sehen sich nun plötzlich mit etwas konfrontiert, das zum Teil ihre persönliche Kraft übersteigt und Hilflosigkeit verursacht. Und manch einer merkt, dass Krisen mehr mit ihm machen, als er jemals gedacht hatte.

Ich habe in den letzten 10 Jahren einiges an Krisen durchgemacht, die man mir auf den ersten Blick nicht unbedingt ansieht. Ja, viele wissen, dass ich aus einer Sekte ausstieg, in der ich aufwuchs und dass ich dadurch meine Familie und alle früheren Freunde auf einen Schlag verlor und ihre buchstäbliche Ächtung seitdem ertragen muss. Das ist eine sehr aufreibende Krise und ich bin bis jetzt durch sämtliche Phasen der Trauerbewältigung durchgegangen, habe am Anfang versucht, den Schock zu verarbeiten, die Rachegedanken anzunehmen, die Depression und Resignation zu überleben und wieder zurück zu einem normalen Alltag zu finden. Viele, die sich in dieser Zeit der Corona-Krise vor allem isoliert fühlen, können diese Art von Krise wahrscheinlich nachempfinden.

Das ist aber bei weitem nicht die einzige Krise, durch die ich durchging. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen, war es kein Zuckerschlecken, was in den letzten 10 Jahren an Krisen über mich hereinbrach.

Eine Krise nach der anderen

Viele Jahre vor meinem Ausstieg bei den Zeugen Jehovas fing auch an mein ganzes bisheriges Weltbild immer mehr zu zerbrechen. Das was ich von klein auf glaubte, die Wahrheit, zog ich immer mehr in Zweifel. Damit wackelte auch mein Verstädnis meiner eigenen Identität, denn die war fest mit der Sekte verbunden. Ich besass eine Sekten-Identität, die nun in Gefahr stand zu zerbrechen und mein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen (dazu führte es ja auch schlussendlich). Ich musste mich selbst kennenlernen und wieder neu zusammensetzen, denn alles, was für mich wichtig und richtig war, zerbrach.

Von dem seelischen Missbrauch, den ich durch die Sekte von klein auf erlebte, möchte ich hier gar nicht sprechen, das würde ausufern.

Bei den anderen Dingen (Finanzen, Krankheiten, Beziehung, Tod) möchte ich nicht so sehr ins Detail gehen, aber die tun hier auch letztendlich nichts zur Sache.

Krisen meistern
Foto von Markus Winkler von Pexels

Ich erzähle das auch alles nicht, um Mitleid zu provozieren (das ist übrigens das letzte, was ein Mensch in oder nach Krisen gebrauchen kann). Sondern um Mut zu machen und zu erzählen, was mir geholfen hat. Um die Panik, die konfusen Gefühle, die viele im Moment durchmachen, besser zu verstehen und damit umgehen zu können. Egal wielange diese Situation noch andauern mag.

Krisen gelöst? Alles gut?

Jetzt habe ich nach dem Revue passieren dieser Probleme, die indirekt alle miteinander verbunden sind, eine gute und schöne Nachricht: Ich lebe noch. Ich bin dankbar für das, was ich habe, erlebe und bin.

Das heisst nicht, dass ich jetzt alle Probleme überwunden habe, sie sich in Luft aufgelöste haben und ich ein tralalala, superleichtes Leben führe, in absoluter Harmonie und innerem Frieden.

Ich weiss, dass solche persönlichen Geschichten manchmal dazu gebraucht werden, um folgende Botschaft zu vermitteln: «Ich habe eine schlimme Sache durchgemacht, sie überwunden und bin nun erfolgreich. Du kannst das auch schaffen. Mit meiner Hilfe.» Damit wird leider suggeriert, dass es einen Punkt im Leben gibt, wenn man mal aufgewacht und erleuchtet ist, an dem es nur noch Friede, Freude, Eierkuchen gibt.

Wellen Krisen reiten surfen
Foto von Saeid Anvar von Pexels

Wenn ein Mensch sich selbst so darstellt, ist das für mich in höchstem Masse unseriös. Denn es stimmt ganz einfach nicht. Das Leben ist gleich Wellen. Wir können lernen, diese Wellen zu surfen und leichter durchzukommen. Aber es wird uns trotzdem immer mal wieder vom Surfbrett runterschmeissen und wir müssen wieder raufklettern. Es wird niemals linear-erfolgreich verlaufen. Würde es das tun, wären wir tot. Es entspricht weder unserer menschlichen Natur noch der Natur im allgemeinen. 

Welche Krise hast Du gerade?

Und jetzt kommt der für Dich vielleicht wichtigste Teil, vor allem, wenn Du unter der jetzigen Krise zu leiden hast. Das mag auf verschiedene Art und Weise der Fall sein.

  • Vielleicht kommst Du mit der Maske nicht klar oder den sonstigen Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie.
  • Viele haben gerade auch Angst davor, ihrer Freiheit und Mündigkeit beraubt zu werden.
  • Manche haben sich von verschiedensten Theorien und Erklärungen fesseln lassen und haben nun Panik oder Wut auf bestimmte Personen/Institutionen entwickelt. Sie fühlen sich machtlos und ausgeliefert oder wissen einfach nicht, wem sie noch Glauben schenken sollen.
  • Viele lassen sich von der Panik vor dem Virus selbst anstecken und sind nun übermässig um ihre Gesundheit besorgt.
  • Nicht wenige sind von Existenzängsten betroffen, weil die Wirtschaft offensichtlich den Bach runter geht.
  • Oder die familiären und zwischenmenschlichen Konflikte haben enorm zugenommen – vor allem in den Zeiten des Lockdowns.
  • Psychische Probleme, Depressionen, psychische Krankheiten, Selbstmordgedanken – vielleicht bist Du davon betroffen?
  • Hast Du jemanden durch diese neue Krankheit einen Anghörigen oder Freund verloren?
  • Bist du am Ende mit Deinen Kräften, weil Du im Gesundheitswesen arbeitest oder in einem anderen Bereich, der Momentan extrem viel abverlangt?
  • Es gibt bestimmt noch einiges mehr, vielleicht findest Du Dich ja in einer der beschriebenen Situationen wieder.

Was hilft Dir? Was kann Dir helfen? Ich habe aufgrund meiner eigenen Erfahrungen und allem, was ich über Krisenbewältigung, Resilienz, psychologische und sozialkulturelle Hintergründe an Infos kriegen konnte, einen kleinen Krisen-Überlebensguide geschrieben. Den möchte ich Dir heute, zu Weihnachten, gerne schenken.

Krisen – Guide – mein Weihnachtsgeschenk für Dich

Krisen Überlebens - Guide Natalie Barth
Zitat von Natalie Barth zu Fehler
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