Natalies Diary
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Gedanken

Geschichten und ihre Macht, Verletzungen zu heilen

«Sie sollen wissen…, dass im Geschichten – Erzählen eine unglaubliche Macht liegt. Manchmal können Menschen von den tiefsten Verletzungen geheilt werden, allein dadurch, dass sie davon berichten.»

Aus dem Buch «SamarkandEine Reise in die Tiefen der Seele»*
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Während ich über meine eigenen Stories schreibe, weiss ich, dass das stimmt. Ich selbst lese gerne Geschichten, wie diese aus dem oben genannten Buch von Olga Kharitidi*, einer Psychiaterin aus den USA. Mich faszinieren die Erlebnisse und Erfahrungen anderer Menschen. Sie inspirieren mich, bringen mich auf neue Ideen und öffnen meine Welt für konträre Vorstellungen. Gleichzeitig finde ich mich aber auch in den einzelnen Begebenheiten der Geschichten oftmals wieder. So werde ich an mich selbst erinnert und an das, was noch nach Heilung in mir sucht.

Einschneidende Geschichten – Wenn man nicht hinsehen möchte

In den letzten vier Wochen schrieb ich fast nur noch für diesen Blog, Artikel für Artikel. Oft sogar jeden einzelnen Tag. 

Gestern allerdings widmete ich mich wieder einmal meinem «Baby». Dem Projekt, das ich vor einigen Monaten, ziemlich mit Beginn der Corona-Krise, startete: Mein Buch, meine zum Teil für mich selbst unglaubliche Geschichte über die Zeit bei den Zeugen Jehovas. 

Ich liess es jetzt eine ganze Weile brach liegen, weil ich in einem bestimmten Kapitel einfach nicht weiterkam. Diese Geschichte, um die es da geht, handelt von Peru, das Leben in einem Zirkus und der Zeit danach wieder zurück in Deutschland. All das, was mit diesen Ereignissen zusammenhängt, hat mich sehr nachhaltig geprägt. Viele Erinnerungen schmerzen mich, und eigentlich wollte ich da gar nicht mehr so genau hinsehen. 

Von peruanischen Geschichten und einem Zirkus

Die detaillierte Geschichte, die 2002/2003 stattfand, habe ich viele Jahre lang verdrängt und ich verstand nicht einmal wieso. Es war mir einfach unangenehm, mich intensiv damit zu beschäftigen. Ich weiss aber, dass sie wichtig ist. Allein, dass ich hier so eine Abneigung oder Blockade verspürte, die mich wochenlang am Weiterschreiben hinderte, zeigte mir, dass da mehr sein muss. 

Gestern nun schrieb ich weiter, inspiriert durch das Buch, das ich oben erwähne. Es waren nur ein oder zwei Sätze daraus, die mich an etwas erinnerten, das mit der Reise nach Peru zusammenhing. Eine Gespräch VOR der Reise mit einer Frau, die etwas Entscheidendes zu mir sagte. Und genau mit dieser Begebenheit schrieb ich weiter.

Peru und seine Leute waren für mich ein buntes Gemisch aus allen Arten von Emotionen, die ich selbst in mir trug. Genauso konträr wie die Landschaft, war das, was ich gefühlsmässig dort erlebte. Von schneebedeckten Bergen über das tropische Amazonasgebiet bis zu den Wüsten und dem Meer mit Sandstränden war alles vertreten.

Natalies Diary Zirkus

Einer meiner Höhe- und Tiefpunkte in diesem Land war wohl, dass ich dort einen Monat lang in einem Zirkus lebte und arbeitete. Diese Zirkuswelt hatte einerseits etwas sehr Magisches, Faszinierendes an sich. Andererseits war damit aber auch grosse Traurigkeit für mich verbunden.

Diese Geschichte geht weiter

Ich hatte noch viele Jahre später das Gefühl, dass Peru und die Zeit danach mich irgendwie verändert hatten und das nicht unbedingt im angenehmen Sinne. 

Nun, irgendetwas in mir hat sich seit gestern geöffnet. Ich habe wieder Zugang zu diesen Erlebnissen und das Bedürfnis, mich tiefer damit zu beschäftigen. Damit ist gleichzeitig der Weg frei, weiter an meinem Buch zu schreiben, zuzulassen, was nach Ausdruck sucht.

Und ja, ich glaube, dass Geschichten auf die ein oder andere Art und Weise heilen können. Nicht immer. Und sicher nicht vollständig. Aber ich erlebe es an mir selbst, dass es leichter wird, wenn ich es ausgesprochen oder geschrieben habe. Ebenso wirkungsvoll sind für mich die Geschichten anderer, wenn ich mich in ihnen wiederentdecke.

Mehr Zeit für das “Baby”

Das bedeutet, ich werde zwar weiter auch für diesen Blog schreiben, aber nicht mehr ganz so regelmässig und sicher nicht mehr jeden Tag. Meine Energie, Gedanken und Gefühle sollen in erster Linie in mein Buch fliessen.

Auf Instagram werde ich allerdings, so weit es mir möglich ist, täglich ein wenig davon berichten, was in und an meinem Buch passiert.  Wenn Du mir dort folgst, erfährst Du mehr über den Buchfortschritt in den Stories und Beiträgen.

Auf Bald

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